Erd-/Sargbestattung

Bei der Erdbestattung wird der Leichnam in einem Sarg (manchmal auch in einem Tuch) in einem Grab im Boden versenkt (beigesetzt). Hier werden die Begriffe "Bestattung" und "Beisetzung" synonym verwendet, da sie den gleichen Vorgang beschreiben. Anders ist es bei der Feuerbestattung: Dort wird formal unterschieden zwischen der eigentlichen Bestattung, also der Einäscherung des Leichnams, und der späteren Beisetzung von Urne bzw. Asche.

Grabformen

Erdbestattungen finden in Deutschland nur auf herkömmlichen Friedhöfen statt. Die Grabstelle wird üblicherweise mit einem Grabmal namentlich gekennzeichnet. Jeder Friedhof muss diese Bestattungsvariante anbieten. Nur wenige Friedhöfe verfügen über anonyme Erdgräber ohne Namensnennung, die sich meist auf einer Rasenfläche ohne weitere Gestaltung befinden.

Als Alternative gelten Rasenreihengräber. Eine Grabgestaltung findet dort nicht statt. In der Regel wird das Grab durch eine kleine Namensplatte gekennzeichnet. Rasengräber gibt es auch als halbanonyme Beisetzung, bei der ein Grabfeld über ein gemeinsames Grabmal verfügt, an dem die Namen der Verstorbenen verzeichnet sind. Eine individuelle Grabgestaltung und -pflege ist auch hier nicht erforderlich bzw. nicht möglich.

Unterliegen solche Grabfelder einer besonderen, durchgehenden Gestaltung, spricht man von Gemeinschaftsgräbern. Die Namen der Verstorbenen können dort entweder an einem gemeinsamen Grabmal oder aber auf einzelnen Schildern vermerkt werden. Gemeinschaftsgräber werden allerdings selten für Sargbeisetzungen, sondern meist für Urnenbeisetzungen angeboten.

Auch Beisetzungen unter Bäumen sind meist Urnen vorbehalten, aber werden auf manchen Friedhöfen ebenso für Särge angeboten - mit oder ohne Namensnennung.

Eine Gruft ist eine gemauerte Grabstätte (ober- oder unterirdisch), in der Särge oder Urnen beigesetzt werden. Es handelt sich überwiegend um alte und/oder historische Familiengrabstätten. Neue Grüfte werden heute im Normalfall nicht mehr angelegt, vorhandene jedoch durchaus weiterhin genutzt.

Bisher (Stand 2023) als einzige deutsche Stadt verfügt Saarbrücken über überirdische Grabkammern für Särge, wie man sie aus südeuropäischen Ländern kennt.

Särge

Ein Sarg ist bei einer Erdbestattung in Deutschland Pflicht, auch wenn der Sarg aus hygienischer Sicht nicht unbedingt erforderlich wäre. Ausnahmeregelungen gibt es aber in fast allen Bundesländern aus religiösen bzw. weltanschaulichen Gründen, was speziell auf Muslime zutrifft, die häufig eine Bestattung im Leichentuch vorziehen. Immer mehr Friedhöfe bieten diese Möglichkeit an.

Särge bestehen fast immer aus Holz; Ausnahme sind Pappsärge und Särge zum Beispiel aus Recyclingmaterialien (Holz-, Papierreste) oder geflochtenen Blättern oder Zweigen, die jedoch (noch) nur eine marginale Rolle spielen. Zunehmend in den Mittelpunkt rücken ökologische Aspekte wie die Holzherkunft oder die Schadstoffbelastung der verwendeten Materialien (Kleber, Innenauskleidung o.ä.).

Für die Bestattung müssen immer die Regelungen der örtlichen Friedhofsträger oder der Krematorien zum Material und der Größe eines Sarges beachtet werden. Bei einer Erdbestattung muss insbesondere die Verrottbarkeit gegeben sein (bei der Feuerbestattung die Brennbarkeit).

Zur Auswahl steht eine immer größere Vielzahl verschiedener Modelle, zum Beispiel einfache, schlichte Kiefernsärge, modern gestaltete Designersärge oder traditionell-verschnörkelte Särge aus Eichenholz. Särge können bemalt oder beklebt werden. Und selbst Fußballfans kommen auf ihre Kosten: Särge in den Farben des Lieblingsclubs werden mitunter angeboten. Möglich ist es auch, den Sarg selbst zu bauen – auch dabei sollten aber unbedingt die Vorschriften des jeweiligen Bestattungsgesetzes und der Friedhofssatzung/des Krematoriums berücksichtigt werden.

Beim Kauf eines Sarges ist zu beachten, dass unter Umständen Griffe, Innenauskleidung oder Polster gesondert berechnet werden. Das gleiche gilt für mögliche Decken oder Kissen.

Der Kauf eines Sarges ist theoretisch nicht an einen Todesfall gebunden. Wer möchte, kann schon zu Lebzeiten ein Sargmodell erwerben, das einem vielleicht besonders zusagt. In der Praxis müssten die Hinterbliebenen dann allerdings ein Bestattungsunternehmen finden, das bereit ist, diesen Sarg zu verwenden. Hier könnte es zu Problemen kommen, weshalb man solche Fragen schon frühzeitig klären sollte.