Amulette und Schmuckstücke

Aufgrund des in vielen Ländern nicht vorhandenen Friedhofszwangs sind dort andere Verfahrensweisen mit der Asche Verstorbener möglich als hierzulande. Dazu zählen unter anderem das Aufteilen der Asche auf verschiedene Behältnisse (Amulette, Miniatururnen oder ähnliches), die Herstellung eines Diamanten aus (unterschiedlich großen) Teilen der Asche (wie es zum Beispiel in der Schweiz angeboten wird) oder das Einarbeiten von Teilen der Asche in Glasskulpturen.

Da für die Totenasche die Gesetze des Landes gelten, in welchem sich diese befindet, stehen die dort möglichen Formen der Beisetzung grundsätzlich jedem offen. Die notwendige Überführung der Asche ins Ausland ist in der Regel problemlos umzusetzen. Bei einer möglichen Wiedereinfuhr herrscht dann allerdings deutsches Recht, das zum Beispiel die Aufbewahrung von Totenasche in einem Amulett nicht vorsieht, sondern bisher (Stand 2022) weiterhin die Unteilbarkeit der Asche zum Maßstab nimmt.

Wer die Asche (bzw. Teile davon) Verstorbener immer bei sich tragen möchten, kann diese in ein Amulett oder ähnliches umfüllen lassen und zum Beispiel als Kette oder Armband tragen. Diese Dienstleistung bieten mittlerweile auch viele Bestatter und Krematorien in Deutschland an - nach geltendem Recht allerdings nicht legal (wenn auch rechtlich umstritten).
    
Aus einem - unterschiedlich großen - Teil der Asche Verstorbener kann ebenso ein Erinnerungsdiamant hergestellt werden. Dieser entsteht nach Angaben der Hersteller in einem mehrmonatigen Prozess. Dabei wird in mehreren Schritten erst Kohlenstoff aus der Kremationsasche extrahiert und anschließend unter hohem Druck und bei hoher Temperatur zu einem Diamanten gepresst. Es gibt auch Anbieter, die aus Haaren des Verstorbenen Erinnerungssteine herstellen.

Solche Diamanten können zur Erinnerung an Verstorbenen aufbewahrt oder eingearbeitet in ein Schmuckstück getragen werden. Die Kosten für Erinnerungsdiamanten hängen unter anderem von der Größe ab. Einige tausend Euro kommen hier schnell zusammen - ohne die sonstigen Kosten der Bestattung wie Sarg, Überführung, Einäscherung usw.

Angeboten werden mittlerweile auch Glasskulpturen mit einem Teil Asche. Mit verschiedenen Verfahren werden hierbei kleine Skulpturen/Schmuckstücke erstellt, in denen Glas und Asche verschmelzen und zum Beispiel aus der Asche im Glas ein Bild erstellt wird.

Totenasche, die nicht für ein Amulett oder ähnliches bzw. zur Herstellung eines Diamanten oder einer Glasskulptur benötigt wird, wird üblicherweise entweder direkt im Ausland beigesetzt oder nach Deutschland zurückgebracht und dann dort beigesetzt.