Seebestattung

Bei der Seebestattung wird die Asche in eine Urne aus leicht löslichem Material (zum Beispiel Zellulose, Sand-Salzgemisch oder Maisstärke) umgefüllt und dann vom Schiff aus im Meer versenkt, wo sie zu Boden sinkt und sich auflöst. In anderen Ländern kann die Asche auch direkt ins Meer gestreut werden.

Der Ort der Versenkung wird schriftlich festgehalten. Nach der Seebestattung können die Reedereien Seekarten mit der eingezeichneten Stelle der Urne ausstellen. Diese Karten werden den Hinterbliebenen zusammen mit einer Kopie des Logbucheintrages ausgehändigt.

Gewöhnlich finden Seebestattungen (geschätzt ca. zwei bis drei Prozent aller Bestattungen in Deutschland, vielleicht mittlerweile auch mehr. Stand 2022) in Nord- und Ostsee in speziellen Gebieten im Bereich des Küstenmeeres statt. Viele Anbieter verfügen jedoch auch über Angebote außerhalb der deutschen Gewässer, zum Beispiel im Mittelmeer. Eine Beisetzung auf Binnengewässern ist in Deutschland nicht zulässig.

Seebestattungen können anonym stattfinden (ohne Begleitung von Angehörigen), aber ebenso im Rahmen einer Trauerfeier an Bord der Schiffe. Eine andere Option ist eine Trauerfeier schon vor der Beisetzung, die dann später anonym stattfinden könnte. Seebestattungs-Reedereien bieten häufig auch Gedenkgottesdienste und Erinnerungsfahrten für Angehörige an. Manche Anbieter von Seebestattungen haben Gedenkstätten an Land eingerichtet, wo an die Verstorbenen erinnert werden kann.

Das Kostenspektrum hängt von der jeweiligen Ausgestaltung der Beisetzung auf See ab: Anonym und ganz ohne Angehörige oder aber mit großer Trauerfeier an Bord bilden die beiden Enden der Kostenskala. Friedhofsgebühren oder Kosten für ein Grabmal oder die Grabpflege entfallen.

Möglich ist eine Seebestattung übrigens auch nach Ablauf der Ruhefrist eines Grabes auf dem Friedhof. Die Asche aus einer - noch erhaltenen - Urne kann ihre letzte Ruhe dann auf See finden.