Baumbestattung

Bei der Baumbestattung wird die Asche in einer (meist) biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt (manchmal auch ohne Urne im Erdreich verstreut). Ein Grabmal ist nicht vorgesehen, Grabgestaltung und Blumenschmuck sind gewöhnlich nicht erlaubt. Urnen- bzw. Aschebeisetzungen unter Bäumen werden sowohl in eigens dafür ausgewiesen Bestattungswäldern als auch auf Friedhöfen angeboten. Diese Art der Beisetzung kann je nach Anbieter anonym (ohne Namensnennung), aber auch mit Namensnennung stattfinden, zum Beispiel auf einer Plakette am Baum.

Das Konzept stammt ursprünglich aus der Schweiz und wurde in Deutschland zum ersten Mal im Jahr 2001 von der Firma "FriedWald" in der Nähe von Kassel angeboten. Mittlerweile konkurrieren zahlreiche Anbieter von Baumbestattungen, zum Beispiel unter den Namen "RuheForst", "Ruhewald", "Trauerwald" und vielen mehr. Insgesamt gibt es über 250 Bestattungswälder in ganz Deutschland (Stand 2022).

Die Zahl der Friedhöfe, die Baumbestattungen anbieten, steigt stetig an und ist mittlerweile bundesweit schon vierstellig. Genutzt werden entweder der vorhandene Baumbestand oder eigens dafür gepflanzte Bäume. Als Bezeichnung haben sich zum Beispiel "Friedpark", aber auch "Urnenhain" oder "Ruhehain" durchgesetzt.

Eine Weiterentwicklung der Baumbestattung ist die Beisetzung an anderen markanten Naturelementen innerhalb eines Bestattungswaldes - wie an einer Lichtung mit Strauchwuchs oder an einem Felsen.

Das Kostenspektrum reicht von vergleichsweise günstig (zum Beispiel für eine einzelne Grabstelle an einem "Gemeinschaftsbaum") bis hin zu hochpreisig (zum Beispiel für einen groß gewachsenen Einzelbaum oder einen eigenen "Familienbaum").

Grundsätzlich zu beachten ist: Mit der Entscheidung für die Baumbestattung werden die Angehörigen von der Verpflichtung zur Grabpflege entlastet. Allerdings besteht im Gegenzug keine Möglichkeit, Trauer und Gedenken durch die Pflege eines Grabes Ausdruck zu verleihen. Grabbesuche könnten aufgrund der möglicherweise ortsfernen Lage eines Bestattungswalds möglicherweise erschwert werden.