Ascheverstreuung
Einige Bundesländer erlauben in ihren Bestattungsgesetzen die Ascheverstreuung auf dem Friedhof: Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen (Stand 2022). In den meisten dieser Bundesländer gibt es jeweils einzelne Friedhöfe, die diese Beisetzungsart auch tatsächlich anbieten. Die Friedhofsgebühren sind meist sehr günstig.
Bei der Verstreuung wird die Asche auf einer dafür vorgesehenen Rasenfläche ausgestreut und durch die Witterung dem Boden zugeführt. Dazu wird manchmal vorher die Grasnarbe entfernt und danach wieder aufgelegt. Manche Streuflächen sind auch mit Stauden bepflanzt, so dass die Asche von den Blumen bedeckt wird. Grabmale oder Grabschmuck sind nicht vorgesehen.
Häufig handelt es sich um anonyme Beisetzungen, so dass auch keine Namensnennung auf einem Grabmal erfolgt. Mitunter gibt es ein gemeinsames Grabmal (zum Beispiel eine Stele), auf dem die Namen der einzelnen Verstorbenen vermerkt werden. Je nach Angebot vor Ort können Angehörige bei der Beisetzung anwesend sein.
In Bremen ist es möglich, die Asche Verstorbener auch auf öffentlichen Flächen zu verstreuen. Dazu muss aber in jedem Einzelfall eine Genehmigung eingeholt werden, da nicht alle Orte als geeignet eingestuft werden. Auch gelten hier wie bei der in Bremen möglichen Aschebeisetzung auf Privatgrundstücken folgende Voraussetzungen: Die Verstorbenen (nur Bremer Bürger) müssen zu Lebzeiten schriftlich verfügt haben, dass und an welchem Ort das Ausstreuen der Asche gewünscht wird. Neu ist (seit Mitte 2019), dass entgegen der bisherigen Praxis die Benennung von Totensorgeberechtigten nicht mehr zwingend notwendig ist. Aeternitas hält diese jedoch weiterhin für sinnvoll, da nach dem eigenen Tod Klarheit darüber herrscht, wer sich um die Organisation der Bestattung kümmern soll und die Wünsche der Verstorbenen umsetzt. Diese Person sollte allerdings auch ihre Bereitschaft dazu geäußert haben.
Weitere Möglichkeiten im Ausland
In vielen anderen Ländern sind die Vorschriften zur Bestattung deutlich liberaler als in Deutschland, häufig gilt kein strenger Friedhofszwang. Um diese Möglichkeiten zu nutzen, muss eine Überführung des Leichnams zur Einäscherung in einem dortigen Krematorium oder eine Überführung der Urne bzw. der Asche ins Ausland veranlasst werden. Beides ist rechtlich und praktisch kein Problem und kann von Bestattern hierzulande entweder selbst oder zusammen mit Partnerunternehmen organisiert werden.
Manche Menschen haben zum Beispiel den Wunsch, dass ihre bzw. die Asche verstorbener Angehöriger in der freien Natur verstreut wird. Möglich ist das unter anderem in Spanien, den Niederlanden, der Schweiz oder Tschechien. Anders als in Deutschland kann in vielen Ländern die Asche auch im Meer verstreut werden (hierzulande ist die Seebestattung auf Nord- und Ostsee nur in speziellen Urnen möglich). Verstreut werden kann die Asche in anderen Ländern zum Beispiel ebenso in Bergbächen, Binnenseen oder in Flüssen. Gerade die Flussbestattung zum Beispiel in grenznahen Bereichen in den Niederlanden oder Tschechien ist von Deutschland aus unkompliziert möglich.
Eine andere Variante ist die Ascheverstreuung von einem Ballon, Helikopter oder Flugzeug aus. Solche Bestattungen werden zum Beispiel in Frankreich, Tschechien oder der Schweiz angeboten. Zum Beispiel in den Niederlanden gibt es auch die Möglichkeit, die Asche Verstorbener in Ballons aufsteigen zu lassen, die dann in einer bestimmten Höhe (20 bis 25 Kilometer) zerplatzen, so dass sich die Asche in der Luft verteilt.
Bei der sogenannten Weltraumbestattung wird ein kleiner Teil der Asche in eine spezielle Kapsel gefüllt, welche üblicherweise zusammen mit weiteren Kapseln von einer Rakete in Richtung Weltraum befördert wird. Der Großteil der Asche wird konventionell beigesetzt. Die Miniatururnen werden - je nach Anbieter - in verschieden hohe Umlaufbahnen geschossen. Da den Urnen ein Antrieb fehlt, kommen sie der Erde langsam wieder näher und verglühen durch die Reibungshitze schließlich wie Sternschnuppen. Andere Möglichkeiten sind der Aufschlag der Asche auf dem Mond (was weitaus teurer ist) oder das Verschwinden der Aschekapseln in den Weiten des Weltalls.